07.11.2025

Wer die gesetzliche Rente mit Vorsatz schlechtredet, verursacht selber den Vertrauensverlust, vor dem er warnt!

Eine aktuelle Umfrage scheint fast dramatisch zu belegen, was öffentlich immer wieder so dargestellt wird: Das Vertrauen in die gesetzliche Rente ist niedrig – dem sogenannten Altersvorsorge-Report 2025 zufolge erwarten nun schon 83 % der Bundesbürger wenig bis gar nichts vom aktuellen Rentensystem.

„Das liegt aber vor allem daran, dass die Rente in der Öffentlichkeit häufig schlechtgeredet wird“, sagt Andreas Irion, der Präsident des Bundesverbands der Rentenberater. „Sie ist, wenn auch reformbedürftig, besser als ihr Ruf.“

Ärgerlich findet der Rentenexperte, dass der Eindruck erweckt wird, das Rentensystem sei tatsächlich unzuverlässig, weil ja so viele Menschen das glauben.

„Wenn eine Bank und ein Vermögensverwalter betonen, wie schlecht die gesetzliche Rente beleumundet ist, und herausstellen, wie wichtig private Vorsorge ist, dann scheint die Motivation dieser Auftraggeber einigermaßen durchsichtig zu sein“, meint Irion.

Nach Ansicht der Rentenexperten des Bundesverbandes der Rentenberater ist dringend erforderlich, dass insbesondere alle beteiligten Personen in der Politik beim Thema Altersversorgung eine gemeinsame, überparteiliche Verantwortung erkennen und wahrnehmen.

„Sich gegenseitig mit Vorwürfen für echte und vermeintliche Versäumnisse zu überhäufen und ständig das Ende der gesetzlichen Rente herbeizureden, ist unverantwortlich, inhaltlich schlicht falsch und verursacht ja genau den Vertrauensverlust.“

Stabilität und Vertrauen entstünden vor allem dann, wenn wichtige positive Aspekte deutlich gemacht werden, Reformen parteiübergreifend getragen und auf gegenseitiges „Schlechtreden“ verzichtet würde.

Bedauerlich sei, dass im öffentlichen Diskurs die Stimmen und Argumente fehlen, die zeigen, dass gerade die gesetzliche Rente in einigen Punkten anderen Vorsorgearten sogar überlegen ist.

„Insbesondere die Anknüpfung der Rentenentwicklung an die Lohnentwicklung – und damit ein indirekter Inflationsschutz, um den man sich nicht kümmern braucht – wird von vielen Menschen entweder geschätzt oder unterschätzt“, betont Irion.

„Zur langfristigen Stabilisierung der Altersvorsorge – ohne demografischen Druck – gibt es je nach Zählweise etwa 10 Stellschrauben. Wenn wir an jeder ein kleines bisschen in die richtige Richtung drehen, bräuchte es keine die Gesellschaft oder die Generationen spaltende Debatten.“

So wäre z. B. die frühzeitigere und dafür geringere Anpassung des Rentenbeitrags-satzes eine einfache Maßnahme zur Generationengerechtigkeit, der auch die allermeisten Personen zustimmen würden, die sich von zugelassenen Rentenberatern beraten lassen.

„Unser Rentensystem mit den drei Säulen gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge ist stabil“, sagt Irion, „aber die Politik machte bis zuletzt in Teilen inkonsistente Renten-und Sozialgesetze. Und auch für Rentengesetze gilt: Oft steckt die Herausforderung in Details. Da braucht es Rentenexperten mit einem Gesamtverständnis.

Einen weiteren wichtigen Aspekt sieht der Präsident an fehlenden Informationen gerade für jüngere Menschen.

„Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende sind oft gar nicht oder nur sehr ungenau über die gesetzliche Rente mit Inflations- und Erwerbsminderungs-schutz informiert. Es wäre klug, das Thema spätestens in der 10. Klasse in den Lehrplan aufzunehmen und qualifiziert auch über die Möglichkeiten der betrieblichen wie privaten Altersvorsorge aufzuklären.“

Über die Homepage www.rentenberater.de finden Ratsuchende einen unabhängigen Rentenexperten in der Nähe.

Pressemitteilung zum Herunterladen als .pdf-Datei

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